Werden beim Walzprofilierprozess die Schenkel eines Profils von einer Station zur nächsten weiter umgeformt, legen die Bandkanten im Raum einen längeren Weg zurück als der Profilsteg. Die Folge sind Längsformdehnungen der Bandkanten. überschreitet die Dehnung eine kritische Grenze, bleiben nach Entlastung Dehnungen im Material zurück und man erhält unerwünschte Formabweichungen. In einem separaten Fenster auf dem Bildschirm werden die auftretenden Spannungen bezogen auf die Streckgrenze des jeweiligen Materials in übersichtlicher Form als Balkendiagramm dargestellt. So kann man bei der Erzeugung der Profilblume bereits während des Aufbiegens beobachten, ob die zulässigen Dehnungen der Bandkanten eingehalten werden.

Die Berechnung der Bandkantendehnung ist die erste Stufe des dreistufigen Konzepts zur Qualitätssicherung des Walzprofilierens. Gegenüber Stufe 2 (PSA - Profil-Spannungs-Analyse) und Stufe 3 (FEM - Finite-Elemente-Methode) bietet die Berechnung der Bandkantendehnung eine schnelle, überschlägige Kontrolle an der Bandkante, an der bei den meisten Profilen die höchsten Dehnungen auftreten.

Mehr: Qualitätssicherung bei der Profilrollen-Konstruktion